Gușterița (Hammersdorf). Dorf, Ortschaft, Viertel

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03.04.2020
Gușterița (Hammersdorf). Dorf, Ortschaft, Viertel
 
Das Gușterița-Viertel aus Sibiu war eine „unabhängige“ sächsische Ortschaft, die später, in den 1950er Jahren, in die Stadt Sibiu eingegliedert wurde.
Die Spuren des Lebens in dieser Gegend sind viel älter. Das derzeitige Gebiet stammt bereits aus der Stein- und Bronzezeit (Kupfer- und Bronzereste, Werkzeuge, Schmuck, Gefäße und Waffen), und in dem Gebiet wurden auch Spuren dakischer Besiedlung (Lagerstätte von Gefäßen, Werkzeugen und verschiedenen dakischen Gürteln) gefunden. Während der dakischen Zeit hieß die Siedlung Cedonia.

Die Kirchenburg in Guşteriţa präsentiert uns kurz die mittelalterliche Geschichte dieses Ortes.
Nach der Besiedlung des Gebiets durch die Sachsen wurde Gușterița auf Deutsch Hammersdorf und auf Ungarisch Szenterzsebet, was „Heilige Elisabeth” bedeutet, benannt. Dies war das Thema eines Dokumentarfilms von Eva Stotz aus dem Jahr 2004: „Erde in der Hand”.
Der Film analysiert die Frage der Auswanderung der Siebenbürger Sachsen nach Deutschland und konzentriert sich dabei auf den besonderen Fall der Sachsen aus Gușterița (der Dokumentarfilm kann im Astra Film-Studio in Sibiu angesehen werden).

1. Umfang
Das Gușterița-Viertel erstreckt sich auf einer Fläche von rund 30 Hektar.

2. Abgrenzung
Das Viertel befindet sich im nordöstlichen Teil der Stadt Sibiu, am Rande der Stadt, und wird durch die Hermannstädter Umgehungsstraße - Autobahn A1 und den Fluss Cibin im Westen, durch das Industriegebiet Gușterița im Süden und die Hammersdorfer Hügel im Norden und Osten abgegrenzt.


3. Bevölkerung
Gușterița ist ähnlich groß wie die Lazaret-Gegend, aber aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein Viertel handelt, wo es vorwiegend Häuser gibt und der Boden leicht geneigt ist, ist die Anzahl der in diesem Viertel lebenden Menschen viel geringer.
Heute leben im Viertel rund 3,500 Menschen.
4. Zonen
Das Viertel ist nicht in bestimmte Zonen unterteilt. Nach den Namen der Hauptstraßen des Viertels ergaben sich jedoch einige Abgrenzungen:
- Viilor-Straße - bekannt als Viilor-Gegend oder, ab 2015, als Panoramic Garden, die erste Apartment-Wohnanlage, die im Viertel gebaut wurde, und die den gleichen Namen trägt;
- Piotr Ilici Ceaikovski-Straße - bekannt als Ceaikovski-Gegend seit 2017, als die zweite Apartment-Wohnanlage in diesem Viertel gebaut wurde, die Green Residence-Anlage;
- Dealul Gușteriței-Gegend, die Folgende umfasst: Bradului-Straße, Mălinului-Straße, Gorunului-Straße und die Maior Octavian Niță-Straße.
Die Hauptstraße des Viertels ist die Podului-Straße. Sie beginnt im westlichen Teil des Viertels (von der Umgehungsstraße) und durchquert das gesamte Viertel bis zum unteren Teil, wo sich das Industriegebiet Gușterița befindet.

5. Bauarten
Bis vor kurzem galt das Gușterița-Viertel als ein exklusives Häuserviertel. Die überwiegende Mehrheit der Wohneinheiten sind Häuser im sächsischen Stil auf einer Ebene, die im Laufe der Jahre modernisiert wurden.
Nach dem Jahr 2000 wurde mit dem Bau moderner Häuser, Duplex-, Reihen- oder Einzelhäuser auf mehreren Ebenen begonnen, und 2015 wurde die erste Apartment-Wohnanlage gebaut.
Derzeit befindet sich das Gebiet in voller Immobilienentwicklung und viele neue Wohnprojekte sind in vollem Gange.

 
6. Touristenattraktionen und Einrichtungen von Interesse
Obwohl es sich um ein Randviertel handelt, weit entfernt vom Mittelpunkt des lokalen Tourismus, gilt das Gușterița-Viertel aus historischer Sicht als das älteste und reichste Viertel in Sibiu.
Aufgrund reichen archäologischen Materials, das hier gefunden wurde, stammt das Gebiet bereits aus der Steinzeit.
Denkmäler:
- Romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert;
- Lutherisches Pfarrhaus mit Studierkabinett des Wissenschaftlers Johann Michael Ackner;
- Johann Michael Ackner-Gedenkstein;
- Das Denkmal und das Kreuz vom Hammersdorfer Berg – eine herrliche Aussicht auf die Stadt Sibiu;
- Hammersdorfer Weiler;
- Brunnen des Generals;
- Falkenhayn-Turm;
Das Gușterița-Viertel gilt heute als „prähistorischer” Ort. Zum Leben ist die Gegend aber auch schön. In unmittelbarer Nähe befinden sich Geschäfte, Apotheken, Bushaltestellen und Taxistände, Glaubenseinrichtungen, Tankstellen, Pensionen und Grünflächen.

7. Entfernung zum Stadtzentrum
Obwohl Gușterița als Randviertel gilt, ist es nur 2 Km vom Großen Ring in Sibiu entfernt. Nach einem Spaziergang von 15-20 Minuten zu Fuß oder nach einer Autofahrt von 3-5 Minuten kann man im Herzen der Stadt ankommen.

8. Infrastruktur und öffentliche Verkehrslinien
In unmittelbarer Nähe befinden sich die beiden Zugangswege zur Autobahn A1: Die Henri Coandă-Straße und das Industriegebiet Gușterița (Broscărie).
Es gibt 2 öffentliche Verkehrslinien, die mit den Hauptverkehrsadern in Sibiu verbunden sind:
- Linie 10 - Route – CEMA – Coposu-Boulevard – Unirii-Platz – E.A. Bieltz-Str. – Zăvoi (Hin- und Rückfahrt).
- Linie 118 – Route – Gușterița – Coposu-Boulevard – Alba Iulia-Str. – S.C. Continental (Hin- und Rückfahrt).

9. Parks und Grünflächen
Im Gușterița-Viertel gibt es keine speziell für Entspannung oder Kinder eingerichteten Parks, aber die Gegend ist größtenteils von Grünflächen umgeben.
Da es zu 90% ein Hausviertel ist, verfügen die Häuser zudem über einen eigenen Hof und Garten.
Die schönste und vielleicht einzigartigste Aussicht in Sibiu ist die vom Kreuz auf dem Thalheimer Berg.


Bildnachweis: gogole.ro